Erste literarische Spuren finden sich bereits vor mehr als hundert Jahren, als Thomas Mann im Jahre 1901 seinen Roman-Protagonisten Senator Buddenbrook als emotional und geistig erschöpft beschreibt. 1960 veröffentlicht Graham Green seinen Roman „A Burnt-Out Case“, in dem sich ein desillusionierter Architekt zum Aussteiger im afrikanischen Dschungel wandelt.
Den Anfang der Erforschung von Störungen der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz macht Kurt Lewin (1890 bis 1947). Er beschreibt 1928 in zwei Publikationen ein Phänomen der „psychischen (Über-)Sättigung“. Dabei handelt es sich um einen Kernbestandteil dessen, was fünfzig Jahre später als Burnout-Syndrom bezeichnet werden sollte. Die bahnbrechende Arbeit Lewins gerät ob seiner Emigration in die USA in Vergessenheit, wo er andere Forschungsansätze verfolgt.
Die ersten wissenschaftlichen Artikel, die den heute gebräuchlichen Terminus prägen, erscheinen in den 1970er Jahren – ebenfalls in den USA. Bekannt geworden sind die Abhandlungen des US-amerikanischen Psychologen Herbert Freudenberger (1926 bis 1999) aus 1974, sowie jene der kalifornischen Sozialpsychologin Christina Maslach aus 1976. Beide gelten heute als Pioniere der Burnout-Erforschung.
Burnout ist also kein neues Krankheitsbild. Ähnlich der „Neurasthenie“, einer Erschöpfung des Nervensystems, das zu Zeiten der industriellen Revolution häufig auftrat, ist das Phänomen Burnout in Zusammenhang mit den Arbeitsbedingungen und den Lebensumständen der westlichen, postindustriellen Gesellschaft zu stellen.