Betroffene geraten zumeist unbemerkt in eine Entwicklung, die verschiedene Phasen durchläuft. Der fließende Übergang von einer normalen Reaktion der Erschöpfung als Reaktion auf eine größere Belastung zu den Phasen des Burnout wird dann nicht wahrgenommen, sondern als normal taxiert.
Häufig können die anwachsenden beruflichen Aufgaben nicht mehr zufriedenstellend gelöst werden. So mancher gibt in dieser Situation nicht zu erledigende Aufgaben nicht ab, teilt sie nicht mit Kollegen oder delegiert nicht. An dieser statt werden intensive Anstrengungen unternommen, um die Aufgaben doch zu erledigen. Gleichzeitig vermeiden es Betroffene, offen über ihre Belastungen zu sprechen – einerlei ob aus Angst davor, den Arbeitsplatz zu verlieren, oder weil sie nicht als schwach und wenig belastbar gelten wollen.
Die notwendige Zeit für Privatleben, Familie und Freunde, zeitaufwendige Hobbies oder Erholung und Entspannung schwindet zunehmend, während sich Betroffene aus ihrem sozialen Umfeld mehr und mehr zurückziehen. Dies stößt zumeist auf Unverständnis, wodurch zusätzlicher Druck erwächst.
Schließlich reagiert der Körper mit verschiedenen Krankheiten, um aus der Tretmühle herauszusteigen. Wird auch dieses Alarmsignal nicht erkannt und der eingeschlagene Weg fortgesetzt, dann steuern die Betroffenen auf jenen Punkt zu, an dem sie „einfach nicht mehr können“. Eine innere Leere macht sich breit, vieles verliert an Bedeutung. Das Leben scheint dann aus Sicht der Betroffenen seinen Sinn verloren zu haben.
Die oben exemplarisch geschilderte Entwicklung kann über Jahre andauern. Oft sind es leider erst körperliche und psychische Erkrankungen, die zu einer Auseinandersetzung und schließlich zu einem Umdenken zwingen.